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Das Institut für Ernährungswirtschaft, Kiel (ife) berechnet aus den Notierungswerten von Butter und Magermilchpulver (MMP) der Süddeutschen Butter- und Käsebörse Kempten, den sogenannten Kieler Rohstoffwert (KRW). Dieser Wert entspricht der durchschnittlichen Milchverwertung aus dem Verkauf von Milchfett und Milcheiweiß.
Infolge der spürbar zurückgenommen Notierungen im September für Butter und einer rückläufigen Erlössituation in der Eiweißverwertung verlor auch der Kieler Rohstoffwert gegenüber dem Vormonat kräftig. Das Institut für Ernährungswirtschaft e.V., Kiel veröffentlichte für September einen Rohstoffwert von 44,5 Cent/kg Milch (ab Hof 4,0 % Fett und 3,4 Eiweiß) und unterschreitet das Ergebnis aus dem August um 3,4 Cent bzw. 7 %. Zum Vorjahresmonat verfehlt der Rohstoffwert das Niveau mit einem Minus von 9,2 Cent oder 17,1 % ebenfalls sehr deutlich und markierte den niedrigsten Stand seit Mai 2024.
Butterkurse rutschen unter Vorjahresniveau
Nachdem das Jahr 2023 noch unter einer rückläufigen Preisentwicklung stand und sich erst zum Jahresende der Kieler Rohstoffwert wieder befestigen konnte, hatte die Milchverwertung im Jahr 2024 insbesondere in der zweiten Jahreshälfte spürbare Impulse erhalten. In den ersten fünf Monaten 2024 entwickelte sich der KRW zwischen 41,6 Cent und 42,7 Cent mehr oder weniger seitwärts. Ab Juni setzte dann ein fester und ab August steigender Trend ein. Im November wurde mit 55,3 Cent/kg der Jahreshöchststand erreicht und der Kieler Rohstoffwert konnte innerhalb von sechs Monaten ein Plus von 12,6 Cent/kg verzeichnen. Maßgebenden Einfluss hatte dabei die Verwertung von Milchfett. Die Nachfrage nach Milchfett konnte im zunehmenden Jahresverlauf bei einer saisontypischen abnehmenden Milchanlieferung, welche sich im August mit erhöhten Blauzungengeschehen in Nordwestdeutschland verstärkt hatte, reduzierten Milchfettgehalt und geringen Lagerbeständen nicht ausreichend bedient werden. Im Herbst hatte sich die Situation am Rohstoffmarkt in einer knappen Verfügbarkeit sehr stark angespannt. Die Kurse für Milchfett nahmen ein historisch hohes Niveau ein. Für Sahne wurden am Spotmarkt über 10 Cent/% Fetteinheit geboten. Bei den Notierungen für geformte Butter wurde die Marke von 8,50 Euro/kg durchbrochen. Die Verwertung von Magermilchpulver konnte dagegen nicht in diesem Umfang profitieren und hatten sich bei einem stetigen Auf und Ab meist nur auf Vorjahresniveau bewegt.
Im Dezember lag nach Berechnungen des ife-Institus der durchschnittliche Buttererlös auf Großhandelsebene bei 8,29 Euro/kg, was einen Rückgang von 10,3 Cent/kg gegenüber dem Vormonat bedeutet. Magermilchpulver wurde mit durchschnittlich 2,48 Euro/kg um 1,7 Cet/kg schwächer bewertet.