Bayerns Milchbauern setzen verstärkt auf Tierwohl. Die überwiegende Zahl der bayerischen Kühe lebt in einemLaufstall. Sie finden hier Daten zu Agrarstruktur, Haltung und Milchleistung. Erfahren Sie auch alles zur Initiative Tierwohl des Handels mit den Labels und Haltungsstufen und ob sich Investitionen für Ihren Betrieb lohnen.
Der Tierhaltungsbericht 2024 des Landeskuratoriums der Erzeugerringe für tierische Veredelung in Bayern e. V. belegt die Bemühungen zum Wohl von Mensch, Tier und Umwelt mit Zahlen und Fakten. Außerdem gibt er Einblick in die Weiterentwicklungen des bestehenden Angebots sowie der Innovationen insbesondere im Bereich Früherkennung und Tiergesundheit. Auch nimmt die Bedeutung von reduzierten Umwelt- und Klimawirkungen zu. Hier gehts zum Bericht
Der MLP Jahresbericht des LKV (Landeskuratorium für tierische Veredelung e.V.) stellt die Zahlen der Betriebe, die im Vorjahr am Erzeugungs- und Qualitätsmonitoring des LKV teilgenommen haben, in diesem Bericht dar: Im Jahr 2024 haben 15.039 Betriebe mit 877.451 Kühen am Erzeugungs- und Qualitätsmonitoring in Form der Milchleistungsprüfung teilgenommen. Die durchschnittliche Milchleistung lag bei 8.597 kg Milch mit 4,17 % Fett und 3,53 % Eiweiß.
Das Bayerischen Landesamt für Statistik führt regelmäßig Agrarstrukturerhebungen und Landwirtschaftszählungen durch, diese unterscheiden sich in der Amtlichen Statistik im Turnus der Erhebung. Die Landwirtschaftszählung findet alle zehn Jahre statt, zuletzt 2020. Die Agrarstrukturerhebung in den Zwischenjahren, also in diesem Jahr 2023 und dann wieder im Jahr 2026. Die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder informieren online unter der gemeinsamen Internetseite https://www.statistikportal.de/de/veroeffentlichungen/landwirtschaftszaehlung-2020 über die Ergebnisse der letzten Landwirtschaftszählung im Jahr 2020.
Der Agrarbericht 2024 basiert auf den Ergebnissen der Wirtschaftsjahre 2021/2022 sowie 2022/2023 und zeigt die Entwicklungen der bayerischen Agrarwirtschaft in den Kalenderjahren 2022 und 2023 auf. Darüber hinaus enthält er Quervergleiche mit anderen Ländern und dem Bund. Die Karten im Register "Tabellen, Karten" enthalten Daten der Regierungsbezirke und der Landkreise. Er steht ausschließlich online zur Verfügung und kann mit folgendem Link aufgerufen werden. www.agrarbericht.bayern.de
Nicht nur die Haltungsform ist entscheidend für das Tierwohl, sondern vor allem das Herdenmanagement. Der rote Faden der Broschüre leitet Sie durch folgende Fragestellungen:
Wo und wie werden Daten über meine Tiere/Herde erfasst?
Wer oder was hilft mir bei der Bewertung meiner Daten?
Wer bietet mir eine Hilfestellung bei der Analyse meiner Daten?
Wie und wo kann ich mich zum Thema Tierwohl weiterbilden?
Gibt es Förderprogramme, die mich bei der Umsetzung für mehr Tierwohl unterstützen?
Wer berät mich zum Thema Tierwohl bei meiner Milchviehherde?
Das Ziel ist ein gut geführtes Herdenmanagement, denn dieses fördert:
mehr Tierwohl
eine längere Nutzungsdauer der Tiere
flexiblere Arbeitszeiten
eine damit verbundene bessere Klimawirkung & Wirtschaftlichkeit.
Die Anbindehaltung von Milchkühen hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert, bleibt aber vor allem in Süddeutschland von Bedeutung, da kleine Betriebe oft keine Möglichkeit für Stallumbauten haben.
Politische Bemühungen und Tierschutzorganisationen drängen auf ein Verbot der ganzjährigen Anbindehaltung mit einer Übergangsfrist von zehn Jahren, was den Strukturwandel beschleunigen dürfte. Kleineren Betrieben soll unter bestimmten Auflagen die Kombinationshaltung erlaubt bleiben, jedoch sind diese in engen Gebirgsregionen oft schwer umsetzbar.
In diesen Regionen tragen die Betriebe wesentlich zum Erhalt der Kulturlandschaft bei. Die Umstellung auf tiergerechtere Haltungen muss sozialverträglich ablaufen, um Strukturbrüche zu vermeiden. Zugleich sinkt die Nachfrage nach Milch aus Anbindehaltung durch den Lebensmitteleinzelhandel (LEH), der höhere Standards fordert und diese oft zu gleichen Preisen anbietet. Die Umstellung des Haltungskennzeichnungssystems von vier auf fünf Stufen im Juli 2024 erschwert die Lage für kleine Betriebe weiter.
Die Vermarktung wird zudem durch hohe Molkereikosten für die getrennte Erfassung von Milch aus verschiedenen Haltungsformen belastet. Molkereien und Betriebe müssen daher innovative Lösungen finden, um auch zukünftig bestehen zu können.
Für die Zukunft sind langfristige Investitionen und kreative Vermarktungslösungen notwendig, um Strukturbrüche zu vermeiden und regionale Kulturlandschaften zu bewahren. Ziel bleibt eine sozialverträgliche Balance zwischen Tierwohl, Nachhaltigkeit und wirtschaftlicher Stabilität.
Die Initiative Tierwohl des Handels
Auf einen Blick: Die Initiative Tierwohl des Handels