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Nach der Kehrtwende im August wurde auch im September mehr Milch in Deutschland erfasst. Der saisonal übliche Rückgang war dabei deutlich schwächer ausgeprägt als in den vergangenen Jahren, entsprechend hoch fällt über alle Bundesländer hinweg die Steigerungsrate zum Vormonat aus. Hinzu kommt beim Vorjahresvergleich, dass in der zweiten Jahreshälfte 2024 unter dem Einfluss der ausbreitenden Blauzungenkrankheit das Milchaufkommen geringer ausfiel. Die Spätfolgen des Ausbruchs in Form von Verschiebungen in der Abkalbung sind neben einer verbesserten Grundfutterqualität, höheren Milchinhaltsstoffen und einer attraktiven Erlössituation, Einflussfaktoren auf die Milchmengenentwicklung. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) wies für September eine deutschlandweite Milchmenge (konventionelle und bio/ökologische Erzeugung) von 2,57 Milliarden Kilogramm aus, was ein Plus von 4,9 % bedeutet. Auf bisheriger Jahressicht halbierte sich der Rückstand für die kumulierte Menge von Januar bis September auf -0,6 %.
Konventionelle Milcherzeugung: Vorsprung wächst im September deutlich
Innerhalb den Bundesländern war die Milcherfassung im September gegenüber dem Vorjahr in Niedersachsen am deutlichsten angestiegen. An die Molkereien wurde um 7,1 % mehr Milch geliefert als im Vorjahresmonat, so dass der bisherige Rückstand im Jahresverlauf um fast ein Prozentpunkt auf -0,5 % schrumpfte. Aufholen konnte auch die Milchanlieferung in Nordrhein-Westfalen, nachdem im September die Anlieferungsmenge um 5,4 % anstieg, verringerte sich das Delta in den bisherigen neun Monaten auf 1,4 % (-0,7 %-Punkte). In Bayern war im Vergleich zu den norddeutschen Bundesländern der Milchrückgang in den zurückliegenden Monaten wesentlich geringer ausgeprägt. Mit einem um 3,5 % höheren Milcherzeugungsniveau als im September 2024 errechnete sich für die kumulierte Menge von Januar bis September ein Rückstand von -0,7 %. In Baden-Württemberg entwickelte sich die Milchanlieferung, mit Ausnahme des I. Quartals, in den vergangenen Monaten entgegen dem bundesweiten Trend. Die erfasste Milchmenge bewegte sich um die Vorjahreslinie bzw. darüber. Die Anlieferung im September lag um 6,2 % höher und in der bisherigen Jahressumme wurde um 0,7 % mehr Milch erfasst.
Das Milchaufkommen an konventioneller Milch insgesamt bewegte sich in Deutschland mit 2,45 Milliarden Kilogramm im September rund 5,0 % über dem Vergleichsmonat. Für den Zeitraum von Januar bis September errechnet sich im Vorjahresvergleich nur noch ein Rückstand von -0,7 %. Zur Jahresmitte lag die Milchanlieferung noch 1,9 % hinter dem Vorjahreszeitraum zurück.
Ökologisch/biologische Milcherzeugung: Aufholjagd fortgesetzt
In der deutschlandweiten Erfassung von Bio-Milch spiegelte sich ein ähnlicher Trend wie bei der konventionellen Milcherzeugung wider. Seit August lieferten auch deutsche Bio-Milcherzeuger wieder mehr Milch an. Diese Aufholjagd setzte sich auch im September fort und die Anlieferung lag zum Vorjahresmonat mit 114,10 Millionen Kilogramm um 3,4 % höher. Die seit Jahresbeginn erfasste Menge verfehlte das Vorjahresergebnis, nach zuvor -1,3 %, um derzeit -0,6 %. Mit Ausnahme in Thüringen und Berlin/Brandenburg folgte die Bio-Milchanlieferung in den einzelnen Regionen dem bundesweiten Trend. In Bayern bewegte sich die angelieferte Menge um gut 2,0 % über der Vorjahreshöhe und konnte den Rückstand der kumulierten Vorjahresmenge mit dem September ausgleichen. Bio-Milcherzeuger in Baden-Württemberg erzeugten im September um 5,2 % mehr Milch und können den seit Jahresbeginn gehaltenen Vorsprung zur Vorjahreslinie auf nun 2,6 % ausbauen.