Bereits im Verlauf des vergangenen Jahres konnte sich die Verbrauchernachfrage für Bio-Lebensmittel von einem inflationsgetriebenen Absatzrückgang in 2023 erholen und auch im bisherigen Jahresverlauf hielt die rege Nachfrage nach Bio-Milcherzeugnissen an. Die Milcherzeugung wies hingegen im Jahr 2024 nicht mehr die hohen Wachstumsraten der vorausgegangenen Jahre auf und legte nur langsam zu (+1,7 %). In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres verlor die Bio-Milcherzeugung sogar und die Rohstoffverfügbarkeit nahm um 0,8 % zum Vorjahreszeitraum ab. Das Marktumfeld von knappem Angebot und steigender Nachfrage brachten im 1. Halbjahr 2025 den Impuls für steigende Bio-Milcherzeugerpreise. Im März wurde mit Auszahlungspreisen von 64 Cent/kg Milch das Spitzenpreisniveau von 2022 übertroffen. Für das erste Halbjahr 2025 errechnet sich in Deutschland ein durchschnittlicher Bio-Milchpreis von 63,9 Cent/kg Milch (Erhebung nach BLE: laufende Auszahlung bei 4,0 % Fett, 3,4 Eiweiß netto ab Hof). Das Auszahlungsniveau erhöhte sich zum Vorjahreszeitraum um 7,9 Cent/kg und hat bereits das Jahresergebnis vom Ausnahmejahr 2022 deutlich übertroffen. Aus diesem Grund lässt sich für den diesjährigen Jahresmilchpreis ein Allzeithoch erwarten. Den höchsten Bio-Milchpreis im Bundesvergleich erlösten in den ersten sechs Monaten die Milcherzeuger in Niedersachsen und Bayern mit durchschnittlich 64,3 Cent/kg Milch. Für Nordrhein-Westfalen wurde im Mittel mit 61,4 Cent/kg Milch die niedrigste Auszahlungsleistung ausgewiesen. Die Preisdifferenz unter den ausgewiesenen Bundesländern errechnet sich entsprechend bei 2,9 Cent/kg. Im Vergleich der letzten drei Jahre bewegte sich der Preisabstand innerhalb der Bundesländer zwischen 4,5 und fast 6,0 Cent/kg.