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Das war der INFOtreff Milch in Mettenheim

Am 28. Oktober 2025 fand in Mettenheim ein INFOtreff Milch mit Charlotte Roth, Projektleiterin für Qualitätsmanagement und Nachhaltigkeit bei QM-Milch e.V., statt. Sie sprach zum Thema: „QM-Milch und Nachhaltigkeit“. Charlotte Roth war zuvor fünf Jahre als Milchreferentin beim Bayerischen Bauernverband tätig, anschließend arbeitete sie sieben Monate im Hessischen Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat. Seit Mitte 2025 verantwortet sie bei QM-Milch e.V. das Projektmanagement in den Bereichen Qualitätsmanagement und Nachhaltigkeit – umso mehr freut der VMB, sie beim INFOtreff Milch des VMB wieder in Bayern begrüßen zu dürfen.

Nachhaltigkeit ist längst kein freiwilliges Zusatzthema mehr, sondern ein fester Bestandteil unternehmerischer Verantwortung. Durch neue gesetzliche Vorgaben wie die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), das Lieferkettengesetz oder die EU-Verordnung über entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR) wird sie zunehmend zur Pflicht – und damit zu einem zentralen Faktor für die Zukunftsfähigkeit der Branche.
Das QM-Nachhaltigkeitsmodul Milch bildet dabei eine wichtige Grundlage. Seit dem bundesweiten Start 2017 nehmen über 15.000 Betriebe teil – rund ein Viertel aller Milchviehbetriebe in Deutschland. Gemeinsam mit dem Thünen-Institut wird das Modul kontinuierlich weiterentwickelt, um die Datenerhebung zu vereinfachen, CO₂-Bilanzen zu integrieren und praxisnahe Auswertungen zu ermöglichen. Ziel ist es, Nachhaltigkeit messbar zu machen und zugleich den Aufwand für Betriebe und Molkereien zu verringern.

Ein bedeutender Schritt auf diesem Weg ist die Digitalisierung des QM-Milch-Systems. Zukünftig sollen Nachhaltigkeitsdaten direkt aus der QMilch-Datenbank genutzt und über standardisierte Schnittstellen bereitgestellt werden. Dadurch können Molkereien ihre gesetzlichen Berichtspflichten effizienter erfüllen und Synergien zwischen Qualitäts- und Nachhaltigkeitsmanagement entstehen. Für die Landwirtinnen und Landwirte bedeutet dies weniger Verwaltungsaufwand, eine präzisere Datennutzung und mehr Transparenz über ihre eigenen Betriebsdaten – selbstverständlich immer auf Grundlage ihrer Zustimmung zur Datennutzung.
Auch das QMilch-Programm entwickelt sich dynamisch weiter. Bereits über 6.600 Milchviehbetriebe mit mehr als 800.000 Milchkühen erfüllen heute höhere Tierwohlstandards (Haltungsformen 2 und 3). 
Mit der geplanten Revision des QM-Standards zum 1. Juli 2026 werden zudem neue Maßstäbe gesetzt: mehr Transparenz gegenüber den Landwirtinnen und Landwirten, angepasste Tierwohlkriterien und eine praxisorientierte Umsetzung, um das System langfristig zukunftsfähig, nachvollziehbar und effizient zu gestalten.
Insgesamt zeigt sich: Die Milchwirtschaft steht vor einem umfassenden Wandel. Mit gemeinschaftlichen Branchenlösungen, digitaler Vernetzung und einem klaren Fokus auf Nachhaltigkeit schafft sie die Grundlage, um den hohen Qualitätsansprüchen der Verbraucherinnen und Verbraucher auch künftig gerecht zu werden. So bleibt die Milch ein wertvolles und zukunftsfähiges Produkt mit Perspektive.

Weitere Informationen unter: https://qm-milch.de/nachhaltigkeitsmodul-milch/ und https://qm-milch.de/ueber-uns/

Im Anschluss an den Vortrag entstand eine lebhafte Diskussionsrunde, in der die aktuellen Herausforderungen der Landwirtschaft deutlich wurden. Die teilnehmenden Landwirtinnen und Landwirte betonten ihren wichtigen Beitrag zu Klimaschutz, Wasser- und Ressourcenschonung, sowie Tierwohl – Themen, die im Rahmen von QM-Milch erfasst, bewertet und transparent gemacht werden.

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