17. November 2025 | Vergangenen Freitag fand ein weiterer INFOtreff Milch mit Lorenz Maurer statt. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Agrarökonomie der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL). Sein aktueller Forschungsschwerpunkt liegt in der Integration zusätzlicher Nachhaltigkeitsindikatoren – wie Bodenkohlenstoff, Grünlandnutzung und Biodiversität – in den bestehenden LfL Klima-Check.
Im Mittelpunkt seines Vortrags stand das Thema „Ein modularer Klima-Rechner für die Landwirtschaft“. Der LfL Klima-Check dient als praxisorientiertes Werkzeug zur Erfassung und Bewertung von Treibhausgasemissionen (THG) in landwirtschaftlichen Betrieben. Er basiert auf anerkannten methodischen Standards wie DIN EN ISO 14067, dem GHG Protocol und dem IDF Standard und orientiert sich am nationalen Emissionsinventar des Thünen-Instituts.
Maurer zeigte anschaulich, woher die Emissionen in der Milcherzeugung stammen – insbesondere aus Fütterung, Düngung, Wirtschaftsdüngermanagement, Energieeinsatz sowie der Futterproduktion auf organischen Böden. Anhand von Beispielen aus dem Projekt DigiMilch verdeutlichte er, dass eine höhere Futtereffizienz unmittelbar zu einer Reduktion der Treibhausgasemissionen führt: Betriebe mit effizienterem Stickstoffeinsatz konnten ihre CO₂-Emissionen je Kilogramm Milch deutlich senken.
Abschließend betonte Maurer, dass Nachhaltigkeit mehr umfasst als nur den Carbon Footprint. Durch die geplante Erweiterung des Systems um weitere ökologische Indikatoren, Bodenkohlenstoff, Grünlandnutzung und Biodiversität, wird der LfL Klima-Check künftig helfen, landwirtschaftliche Betriebe ganzheitlich und zukunftsorientiert zu bewerten.
Für die Landwirtinnen und Landwirte bleibt dabei entscheidend, dass der Prozess praxisnah gestaltet ist. Die erhobenen Daten sollen nicht nur Bürokratie schaffen, sondern echten Mehrwert für den Betrieb bieten – um die Umwelt zu schonen, betriebliche Ressourcen effizienter zu nutzen und die Milchwirtschaft klimafreundlich und zukunftsfähig weiterzuentwickeln.