In der Fachzeitschrift „Nutritions“ wird der Einfluss der komplexen Zusammensetzung der Milchmatrix auf eine ausgewogene Ernährung zusammengefasst. Die IDF (International Dairy Federation) bemüht sich darum, eine einheitliche Definition für den Begriff „Milchmatrix“ voranzubringen und internationale Akzeptanz dafür zu finden. Das ist deshalb so wichtig, da die IDF der Rolle der Milchmatrix bei der Gestaltung des gesundheitlichen Nutzens von Milchnahrungsmitteln eine enorme Bedeutung beimisst.
Die genannte Studie bezieht sich auf die Struktur und Zusammensetzung von Milchprodukten und deren Auswirkungen auf die Gesundheit, die über die isolierte Betrachtung einzelner Nährstoffe hinausgehen. Somit wird ein ganzheitlicher Ansatz betrachtet. Milchprodukte, wie Milch, Käse und Joghurt, enthalten eine Vielzahl von Nährstoffen, darunter Kalzium, Vitamine, Fette und Proteine. Ihre spezielle Matrix beeinflusst, wie diese Nährstoffe im Körper verdaut und genutzt werden und wie dies zu positiven Gesundheitseffekten führen kann. Wenn man die Milchmatrix in der Gesundheitspolitik sowie den Ernährungsrichtlinien mit einbezieht, können genauere Ernährungsempfehlungen gegeben werden.
Im Fokus der Studie steht, dass die gesundheitlichen Auswirkungen von Nahrungsmitteln nicht nur von den enthaltenen Nährstoffen abhängen, sondern auch von deren Zusammenspiel und der Struktur der Lebensmittel. So können Milchprodukte trotz ihres Gehalts an gesättigten Fettsäuren positive Effekte auf die kardiometabolische Gesundheit haben, indem sie das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes verringern. Fermentierte Produkte wie Joghurt und Käse haben zusätzliche Vorteile, da bei der Fermentation bioaktive Verbindungen entstehen, die sich positiv auf den Blutdruck und die Insulinempfindlichkeit auswirken.
Die Autoren der Studie fordern eine breitere Anwendung des Konzepts der Milchmatrix in Ernährungsrichtlinien. Laut ihnen reicht eine isolierte Bewertung von Nährstoffen, wie sie in den meisten Lebensmittelkennzeichnungen üblich ist, nicht aus, um die komplexen Auswirkungen von Lebensmitteln auf die Gesundheit zu erfassen.
Veröffentlicht wurde die Studie durch die IDF und Experten aus deren Netzwerk.