Zu Beginn der zweiten Jahreshälfte war der Export von Milchprodukten von uneinheitlichen Entwicklungen geprägt. Die europäischen Ausfuhren von Käse und Butter/-öl verspürten im Juli eine höhere Nachfrage, während das Exportvolumen von Magermilchpulver und Vollmilchpulver nicht die Ergebnisse aus dem Vorjahresmonat erreichen konnten. In der EU-27 wurden bei einem ähnlichen Milchaufkommen wie im Vorjahr, mehr Käse, Frischprodukte und Sahneerzeugnisse in den ersten sieben Monaten hergestellt als im Vorjahreszeitraum.
Mehr Käse und Butter im Juli exportiert
Nachdem im Juni der Export von Käse und Butter/-öl einen ruhigeren Absatz verzeichnete, kamen im Juli wieder stärkere Nachfrageimpulse auf. Die Lieferungen an Käse erhöhten sich um fast 6,0 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Abnehmer aus den USA und der Schweiz zeigten einen höheren Bedarf. Auf bisheriger Jahressicht – Januar bis Juli 2024 – summierten sich die Käseexporte auf rund 803.000 t, was ein sehr hohes Handelsvolumen entspricht. Bereits im vergangenen Jahr nahmen die Ausfuhren ein umfangreiches Niveau ein und es konnte in den bisherigen acht Monaten nochmals um 1,0 % gesteigert werden. Käse bleibt mengenmäßig das bedeutendste Handelsprodukt im Drittlandexport.
Der Bedarf von Butter/-öl erhöhte sich aus Drittländern im Juli um 6,5 % gegenüber den letztjährigen Vergleichsmonat. Im ersten Halbjahr 2024 lagen die europäischen Ausfuhren bisher immer unter der Vorjahreslinie. Vor diesem Hintergrund liegt das Exportvolumen in Summe der ersten sieben Monaten 2,4 % hinter dem Vorjahreszeitraum zurück. Hauptabnehmer ist die USA mit einem Anteil von 22 % gefolgt vom Vereinigten Königreich (20 %) und China (7 %).
Die Lieferungen von Molkenpulver wurden von einem anhaltend hohen Absatzpotenzial gekennzeichnet. Von Januar bis Juli 2024 erhöhten sich die Drittlandexporte um rund 9 % zum Vorjahreszeitraum. Die EU-27 konnte dabei die Exporte nach Südostasien, China und das Vereinigte Königreich ausbauen. Im Bereich von Magermilchpulver und Vollmilchpulver liegen hingegen die Exporte im Juli weiter hinter den Vorjahresergebnissen zurück. Der spürbare Nachfragerückgang bei den Lieferungen von Magermilchpulver nach China konnte auch durch einen höheren Bedarf aus Algerien, den Philippinen und Indonesien nicht ausgeglichen werden. China importierte in diesem Jahr bisher gut 35 % weniger Magermilchpulver als im Vorjahreszeitraum. Die europäischen Ausfuhren verloren bis Juli um insgesamt 8,0 %. Die kräftigsten Verluste im Drittlandexport verspürten weiterhin die Lieferungen von Vollmilchpulver. Das Handelsvolumen brach von Januar bis Juli 2024 um 20 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein. Käufer aus dem Vereinigten Königreich, Algerien und Nigeria führten weniger Vollmilchpulver ein.