Mitte Februar tagte der Fachbeirat QM-Milch in Berlin in Präsenz und in fast vollzähliger Besetzung, also den Vertretern der Erzeuger, der Verarbeiter, des Lebensmitteleinzelhandels, den Vertretern der Regionalstellen und den Gästen von QS GmbH und ITW. Wie immer, wenn die gesamte Wertschöpfungskette mit oft diametral unterschiedlichen Interessen um Positionen ringt, gestalten sich solche Sitzungen meist äußerst zäh, sind aber auch alternativlos, um die Ziele "branchenweite Lösungen" nicht ganz sich selbst und den stärksten Akteuren zu überlassen. Und das ist nicht die Erzeugerseite! Im folgenden einige Informationen, die sich eher früher als später auch auf die Milcherzeuger auswirken werden - oder bereits in der Praxis aufschlagen..
Für die Praxis bereits von hoher Relevanz ist das staatliche und seit dem 1. Januar 2023 gesetzlich vorgeschriebene Antibiotikamonitoring. Nach den bekannten Anfangsschwierigkeiten mit der Dokumentation und vor allem bezüglich fristgesetzter Meldungen läuft dieses Verfahren jetzt in weitgehend in geordneten Bahnen. Wichtig dabei für die Erzeugerseite die Signale aus der Tierärzteschaft, wo auch erhebliche Widerstände bei der Einführung des staatlichen Antibiotikamonitorings erkennbar waren, daß QM-Milch nicht strenger sein sollte als die gesetzlichen Vorgaben zur Verminderung des Antibiotikaeinsatzes einzuhalten. So wird dies jetzt auch beim derzeit gültigen Standard QM-Milch umgesetzt. Trotzdem: An der Meldung und der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben führt kein Weg vorbei! Bezüglich Datenübertragung aus der staatlichen Datenbank ist seitens der zuständigen Stellen, z.B. auch des bayerischen Landwirtschaftsministeriums, ein Abruf der gemeldeten Antibiotikaverschreibungen möglich, sobald die Tierhalter Dritte (also auch QM-Milch) für den Datenabruf freischalten lassen.
Weitere Themen waren das Rohmilchmonitoring, das auch mit Blick auf die bereits mehrmals thematisierten "Ereignisfälle bei Futtermitteln", speziell den erhöhten Aflatoxinwerten, optimiert werden muss. Weiters die QS-Schlachtbefunddaten im QM-Standard, ein Update zu den QMilch-Programmen, das QM-Nachhaltigkeitsmodul sowie auch die Weiterentwicklung der Klimabilanzierung auf Milchviehbetrieben. Gerade bei letzterem sind Verbesserungen erkennbar, aus dem Wildwuchs an Initiativen doch noch zu einer branchenweiten Lösung zu finden.
Kein großes Thema waren die zurückliegenden Diskussionen um die Anpassung der Futtermittelvereinbarung im QM-System, die nach einer letzten Übergangsvereinbarung seit 1. Februar 2025 nun endgültig umzusetzen ist. An dieser Stelle sei auch nochmals auf das Angebot des VMB hingewiesen, dass letzte noch offene Fragen beim nächsten VMB INFOtreff Milch am 20. März 2025 um 9.30 Uhr durch das Referat von Frau Spemann von der QS GmbH im Rahmen ihres Online-Vortrages beantwortet werden können..