In der aktuellen Veröffentlichung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), zeigte sich im November eine Kehrtwende bei den erhobenen Werten zur Kuhmilchanlieferung in Deutschland. Nach einer bereits im Oktober stagnierenden Milchanlieferung im Vergleich zum Vorjahresmonat verlor die Milchproduktion im November zur Vorjahreshöhe. Mit einer bundesweit erfassten Gesamtmenge (aus konventioneller und bio-/ökologischer Milch) von 2,433 Milliarden Kilogramm Milch wurde das Ergebnis vom November 2022 um 1,2 Prozent unterschritten. Die kumulierte Erzeugungshöhe 2023 summierte sich nun auf eine Menge von 28,88 Milliarden Kilogramm Milch bzw. einem Vorsprung von 1,5 Prozent mit rund 437.000 Tonnen. Durch den erstmaligen Negativtrend in 2023 schmilzt allmählich der Überhang langsam ab. Noch die summierte zehn-Monatsbilanz (Januar bis Oktober 2023) ergab ein Plus von 1,8 Prozent. Bei einem allenfalls ähnlichen Mengenaufkommen wie im Dezember des letzten Jahres, dürfte sich das Jahresplus bei voraussichtlich knapp 1,5 % einpendeln. So errechnet sich eine mögliche Jahresmilchmenge (aus konventioneller und bio-/ökologischer Milch) von 31,486 Milliarden Kilogramm Milch und somit ein Mehraufkommen von über 450 Millionen Kilogramm Milch.
Konventionelle Milcherzeugung: Bayern stabil
Auch im Bereich der konventionell erzeugten Kuhmilch entwickelten sich die gesamtdeutschen Anlieferungsmengen im November zurück, es wurde ein Minus von 1,2 Prozent ausgewiesen. In Nordrhein-Westfalen verstärkte sich der, bereits im September einsetzende, Rückgang und die Novemberwerte verfehlten das Vorjahresergebnis um 3,4 Prozent. Die niedersächsische Anlieferung neigte erst mit dem November zur Schwäche (-1,1 Prozent), in den beiden Monaten zuvor verhielten sich die Werte weitestgehend stabil. Auch für die bayerische Milchanlieferung wurden anhaltend konstante Werte zu den Vorjahresmonaten ausgewiesen. In der Auswertung vom November wurde ein Plus von 0,2 Prozent veröffentlicht. Zwischen August und Oktober lag das Milchaufkommen noch zwischen 1,4 und 1,8 Prozent über den letztjährigen Werten. Nach elf Monaten beläuft sich das Milchangebot in Deutschland auf 6,47 Millionen Tonnen und übertrifft das letztjährige Ergebnis um derzeit 2,5 Prozent. Hält die stabile Ausrichtung im Dezember an, dürften sich der Mengenüberhang gegenüber dem Vorjahr bei rund zwei Prozent einfinden.
Öko-/biologische Milcherzeugung: langanhaltender Trend gebrochen
Beim Blick auf das Ergebnis der (BLE) zur deutschen Milchanlieferung aus der öko-/biologischen Erzeugung kam es im November zu einer überraschenden Kehrtwende. Der seit mehr als einem Jahrzehnt vorherrschende Trend einer steigenden Biomilcherzeugung wurde nun gebrochen und das Erzeugerniveau verlor erstmals zum Vorjahresvergleich um 1,7 Prozent. Von Januar bis April dominierten Steigerungsraten zwischen acht und neun Prozent, die bis Oktober auf rund zwei Prozent abgeschmolzen sind. Die bayerische Erzeugung, als bundesweit bedeutendste Menge im Biomilch-Sektor, hatte mit 50.452 Tonnen einen Jahrestiefstand erreicht und verlor fast zwei Prozent gegenüber der Anlieferungsmenge im November 2022. In Summe der von Januar bis November angelieferten Erzeugermengen wurde das Vorjahresniveau in Bayern um 4,7 Prozent und im Bundesgebiet um 5,3 Prozent übertroffen. In Baden-Württemberg beträgt der Vorsprung gut drei Prozent, der Produktionseinbruch im November belief sich auf Minus 3,5 %.