Das Rohmilchaufkommen in Deutschland und auch in vielen europäischen Nachbarländern hatte im Oktober ein ungewöhnlich hohes Niveau eingenommen. In Deutschland bewegte sich die Milchanlieferung in der zweiten Oktoberhälfte, bei einer leicht schwächeren Tendenz zur Vorwoche, rund 6 % über dem geringen Vorjahresaufkommen. Der Rückstand zur bisherigen kumulierten Jahresmenge wurde in der 43. Kalenderwoche ausgeglichen und lag somit gleichauf zum Vorjahreszeitraum. Wann und ob der saisonale Rückgang in den kommenden Wochen stärker zum tragen kommt beschäftigt derzeit viele Marktteilnehmer für die zukünftige Mengenplanung. Die Kursentwicklung am Spotmarkt verlief uneinheitlich. Rahm scheint den Boden bei gut 6 Cent/% Fetteinheit gefunden zu haben und zeigte zwischenzeitlich wieder leicht festere Tendenzen. In der Eiweißverwertung verloren die Preise für Magermilch während sich Magermilchkonzentrat auf niedrigem Niveau behaupten konnte. Für Spotmilch wurden Kurse um die 35 Cent/kg aufgerufen.
Butter: Rege Nachfrage nach Formbutter setzt sich fort
Zu Ende des Oktobers lagen den Butterherstellern anhaltend hohe Bestellmengen an abgepackter Butter vor. Die Produktion erfährt eine sehr hohe Auslastung, teilweise wurde auch davon berichtet, dass man in der Herstellung der Nachfrage nicht mehr folgen konnte. Getrieben durch reduzierte Verbraucherpreise aus dem Vormonat setzten Discounter den Preiskampf in der letzten Oktoberwoche fort und reduzierten die Verbraucherpreise für den 250 g Ziegel um 10 Cent auf 1,39 Euro im Preiseinstiegssegment. Die Notierungen der Großhandelsabgabepreise folgten in dieser Woche den Vorgaben und pendelten sich zwischen 5,20 und 5,80 Euro/kg ein.
Im Handel mit Blockbutter beschränkte sich die Nachfrage vor allem auf Kontrakte für das neue Jahr. Der Geschäftsverlauf wurde insgesamt als ruhig beurteilt. Die Leitnotierungen wurden zwischen 10 und 20 Cent/kg reduziert.
Käse: steigende Bestellmengen
Die Nachfrage nach Schnittkäse wurde durch die Verbraucherpreisanpassungen im LEH/Discount beflügelt und hatte steigende Bestellmengen zur Folge. Das sehr gute Absatzpotenzial sowohl im Lebensmitteleinzelhandel als auch bei Lieferungen an die Industrie und der Gemeinschaftsverpflegung ließ auch die Lagerbestände etwas schrumpfen. Eine Bodenbildung bei den Großhandelsabgabepreisen blieb weiterhin aus. Die Notierungen in Hannover wurden überwiegend nochmals um 10 Cent/kg gekürzt. Das anhaltend rückläufige Preisniveau zeigte im Export in Drittländer wieder ein verbessertes Kaufinteresse, was auch zu neuen Geschäftsabschlüssen führte.