In der ersten Oktoberhälfte wurde die Milchanlieferung von einem anhaltend hohem Aufkommen geprägt. Bei wöchentlich leicht schwankender Milchmenge blieb der sonst übliche Rückgang um diese Jahreszeit weiterhin aus. Entsprechend groß fällt der Vorsprung mit über 6 % gegenüber der Vorjahreslinie aus, welche im Vergleichszeitraum unter der Ausbreitung der Blauzungenkrankheit gelitten hatte. Auf bisheriger Jahressicht schmilzt der Rückstand zum Vorjahreszeitraum auf nur noch 0,3 %.
Für das hohe Rohmilchaufkommen war die Aufnahmefähigkeit am Rohstoffmarkt nicht immer ausreichend gegeben und die notwendigen Nachfrageimpulse waren nur in Teilbereichen feststellbar. Wie zum Beispiel im Handel mit Rahm, der zwischenzeitlich einen höheren Bedarf erfuhr und zur Stabilisierung der Spotmarktkurse beitrug. In der Verwertung von Eiweiß standen die Kurse erneut unter Druck und auch die Spotmilchkurse gaben unter der 40 Cent-Linie nochmals nach.
Butter: Abgepackte Butter lebhafte Nachfrage
Die sehr lebhafte Nachfrage nach abgepackter Butter vom September hatte häufig auch noch in der ersten Oktoberhälfte bestand. Der Preisanreiz ist für Verbraucher – 90 Cent/250 g Ziegel günstiger als im Vorjahr - offensichtlich groß und das Kaufinteresse noch nicht gesättigt. Die Bestellmengen des Lebensmitteleinzelhandels bewegten merklich über den vergleichbaren Vorjahresmenge. Die Großhandelsabgabepreise an der Süddeutschen Butter- und Käse-Börse in Kempten stabilisierten sich zwischen 5,55 und 6,25 Euro/kg. Der Handel mit Blockbutter verlief dagegen ruhiger und erhielt vereinzelt Impulse. Die seit Ende August rückläufigen Preise beeinflussten den Absatz zuletzt nur bedingt, dürften aber mittelfristig für anziehende Mengenumsätze sorgen.
Käse: Verbraucherpreisanpassung belebt den Absatz
Nach Preisrücknahmen bei Butter im September setzte der Discount/LEH zu Ende der zweiten Oktoberwoche nun auch die Verbraucherpreise für Schnittkäse spürbar nach unten. Der Mengenabsatz im nationalen Geschäft belebte sich zunehmend, die Bestellungen des Handels wurden zügig abgerufen. Das sorgte für eine leichte Entlastung auf der Angebotsseite, so dass sich keineswegs große Lagerbestände aufbauten. Die Nachfrage aus dem europäischen Umfeld bewegte sich für die Jahreszeit auf einem üblichen Niveau. Der Export in Drittländer konnte sich verbessern, die rückläufigen Großhandelspreise führten zu einer wieder zunehmenden Wettbewerbsfähigkeit. Eine Stabilisierung der Notierung setzte noch nicht ein, es wurde nochmals etwas schwächere Preise veröffentlicht.