Konventioneller Milchpreis (oGT): vermehrt Preisaufschläge im August
Nachdem im Juli die bayerischen Milchpreise bereits zu einem festeren Preistrend angesetzt haben, erhöhten im August vermehrt bayerische Molkereien die Auszahlungsleistung. Insbesondere in den Erfassungsgebieten Nieder-/Oberbayern und Schwaben waren die Preisanhebungen am deutlichsten ausgeprägt. Im bayerischen Mittel erhöhte sich der Milchpreis laut Berechnungen des Verbands der Milcherzeuger in Bayern (VMB) auf 48,4 Cent pro Kilogramm Milch (bei 4,2 % Fett, 3,4% Eiweiß netto ab Hof bei Haltungsstufen 2 falls ausgewiesen), ein leichtes Plus von 0,4 Cent. Die Auszahlungspreise von vor zwölf Monaten werden um gut 3 Cent/kg Milch übertroffen.
Nordbayerischer Preisvorsprung schmilzt
Bei der Milchpreisermittlung für August konnten Milcherzeuger im Erfassungsgebiet Nieder-/Oberbayern im Mittel einen Zuwachs von 0,6 Cent/kg Milch erzielen. Der durchschnittliche Milchpreis errechnete sich dort bei 48,3 Cent/kg Milch und lag gleichauf mit der durchschnittlichen Auszahlungsleistung im Gebiet Schwaben. Im Erfassungsgebiet Nordbayern kam es nur teilweise zu einer Anhebung der Milchpreise, entsprechend gering fiel die Preisveränderung (+0,2 Cent) zum Juli aus. Die Milchauszahlungspreise lagen im Mittel mit 48,6 Cent/kg Milch weiterhin an der Spitze der drei bayerischen Erhebungsregionen, hatten aber an Preisvorsprung verloren. Im Juli lag die Spanne zwischen der Preisuntergrenze (Nieder-/Oberbayern) und Preisobergrenze (Nordbayern) bei 0,7 Cent/kg. Bei der aktuellen Preiserhebung im August verringerte sich der Preisabstand auf 0,3 Cent/kg. Der Aufwärtstrend der Milchpreise wird sich im September fortsetzen.
Eine steigende Preisentwicklung bei der Verwertung von Milchfett treibt die Rohmilchpreise an. Die Milchanlieferung hatte im August saisontypisch verloren, bei zugleich geringeren Milchinhaltsstoffen, insbesondere der Fettgehalt. Bei kleinen Lagerbeständen an Butter und zunehmend knapper Verfügbarkeit am Rohstoffmarkt z.B. Rahm konnte der Bedarf nicht immer im gewünschten Umfang bedient werden. Folglich zogen die Spotmarktpreise spürbar an. Die Kurse für Industriesahne hatten im August die Linien von 9 Euro/kg Fett durchbrochen und das historisch hohe Niveau aus dem Jahr 2022 übertroffen. Die Vermarktung von Milcheiweiß erhielt nur geringe Impulse und die Erlöse von z.B. Magermilchpulver verbesserten sich nur langsam. Der Herbst dürfte „überhitzt“ weitergehen, da mit der Weihnachtsbacksaison auf Seiten der Nachfrage kurzfristig keine Entspannung am Fettmarkt erwartet wird.
Ökologisch/biologischer Milchpreis: kontinuierlich festere Auszahlungspreise
Die Bio-Milchpreise setzten den im Juni begonnen Aufwärtstrend fort. Im August sind die Preisanhebungen teilweise etwas höher ausgefallen, es kam zu Aufschlägen gegenüber Juli von bis zu 1,5 Cent/kg Milch. Nach Erhebungen des VMB´s wurde in Bayern ein durchschnittlicher Bio-Milchpreis (bei 4,2 % Fett und 3,4 % Eiweiß netto ab Hof) von 57,6 Cent/kg Milch ausbezahlt. Ein Plus von 0,4 Cent/kg Milch gegenüber dem Vormonat und 2,6 Cent/kg mehr als vor einem Jahr. Die Bio-Milchanlieferung in Deutschland hatte im ersten Halbjahr die Vorjahresmenge (schalttagsbereinigt) um fast 2 % übertroffen. Im Absatz von Bio-Milchprodukten zeigte sich dabei ebenfalls eine von Monat zu Monat erfreulichere Verbrauchernachfrage. Nach einem Einbruch der Nachfrage im vergangenen Jahr erhöhten sich die Absatzzahlen in den ersten sieben Monaten merklich.