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Milchpreis Bayern September 2025

Konventioneller Milchpreis (oGT): im September noch stabil
Der Milchmarkt wurde im September von einem überaus rasanten Umschwung bei der Rohstoffverwertung über den Spotmarkt erfasst. Am nationalen Markt konnte der Absatz nach der Ferien- und Urlaubszeit nicht die notwendigen Umsatzmengen einnehmen, um dem außergewöhnlich hohen Milchaufkommen für die Jahreszeit gerecht zu werden. Entgegen dem saisonal üblich abnehmenden Verlauf legte die Anlieferung in Deutschland seit Ende August zu und bewegte sich auf dem erhöhten Plateau seitwärts - gut 4,0 % über der geringeren Vorjahreslinie. Die Spotkurse für Rahm sackten von 8 Cent/% Fetteinheit auf knapp 6 Cent/% Fetteinheit ab und auch Magermilch fiel deutlich unter die 20 Cent-Marke. Rohmilch kostet zwischenzeitlich weniger als 40 Cent/kg. Die Entwicklung am Spotmarkt nahm der Discount/LEH offensichtlich als Anlass den Butterpreis innerhalb eines Monats gleich zwei Mal zu senken, so dass im Preiseinstiegssegment das Kilogramm Butter um 2,00 Euro zurückgenommen wurde. 

Die Reaktionen der Molkereien sind im September bei den bayerischen Milchauszahlungspreisen unterschiedlich ausgefallen, in den einzelnen Regionen kam es zu uneinheitlichen Entwicklungen. Beim Großteil der Molkereien herrschten noch stabile Auszahlungspreise vor. Nach aktuellen Auswertungen vom Verband der Milcherzeuger in Bayern (VMB) wurde im bayerischen Mittel 54,60 Cent/kg Milch (bei 4,2 % Fett, 3,4 % Eiweiß netto ab Hof bei Haltungsstufe 2) exakt der gleiche Milchpreis ausbezahlt wie im August. Während es in den ausgewiesen Region Nieder-/Oberbayern und Region Schwaben nochmals im Mittel zu einer Preisbefestigung kam, zahlten erste Molkereien in Nordbayern um 1 bis 2 Cent/kg weniger aus. Der Preisabstand zwischen Nordbayern und den übrigen Regionen hat vor diesem Hintergrund wieder zugenommen. Auch in den kommenden Monaten dürfte die Preisdifferenzierung aufgrund der verschiedenen Verwertungsrichtungen der Molkereien wieder eine größere Rolle einnehmen. Bei vielen Molkereien bestehen noch laufende Kontrakte die meist in diesem Monat auslaufen. Die neuen Kontraktpreise für Trinkmilch, Frischeprodukte und Käse, welche aktuell zunehmend zur Verhandlung stehen, sind auf bisheriger Basis kaum zu verteidigen. Mit einer schrittweisen Korrektur der Milchauszahlungspreise nach unten wird in den verbleibenden Monaten des laufenden Jahrs zu rechnen sein.  

Ökologisch/biologische Milchpreise: nochmals fester
Der bereits seit Jahresbeginn vorherrschende Aufwärtstrend bei den Auszahlungspreisen für Bio-Milch setzte sich im September in einem kleineren Schritt fort. Auf dem bereits erreichten Spitzenpreisniveau tendierten die bayerischen Auszahlungspreise, nach aktuellen Erhebungen vom VMB, nochmals fester. Mit durchschnittlich 67,6 Cent /kg Milch (bei 4,2 Cent % Fett und 3,4 % Eiweiß, netto) legte die Auszahlungsleistung um 0,2 Cent gegenüber dem August zu. Während sich bei der konventionellen Milchanlieferung der rückläufige Trend abgeschwächt hatte, war bei der Bio-Milcherzeugung der Rückgang zu Beginn der zweiten Jahreshälfte stärker ausgeprägt als noch zur Jahresmitte. Die Nachfrage nach Bio-Milchprodukten entwickelte im anhaltend freundlichen Umfeld weiteren Zuwachs. Im Vorjahresvergleich nehmen die Absatzzahlen bei Trinkmilch/Milchgetränke, Joghurt und Quark ein höheres Niveau ein. Überrascht hat daher die drastische Preisrücknahme des Discounts bei den Eigenmarken für Biobutter, die im Zusammenhang mit der ersten Preisanpassung im September mit konventioneller Butter vollzogen wurde. Wenn im LEH/Discount die Strategie eines möglichst geringen Preisabstands zwischen konventionellen und Bio-Milcherzeugnissen weiterverfolgt wird, dürfte der Preisspielraum für die Bio-Milchvermarktung nun stark eingegrenzt sein. 

Milchpreise Bayern Bio
Milchpreise Bayern Konv.

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