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Schriftenreihe "Tierwohlkennzeichnung bei Milch 2022"

Nach einem aus bekannten und vielfach beschriebenen Gründen recht verhaltenen Start im Jahr 2022 gewinnt die Haltungsformkennzeichnung des deutschen Lebensmitteleinzelhandels auch im Milchsektor wieder an Fahrt. Bei der Trinkmilch ist diese Dynamik schon recht deutlich in den Regalen bzw. auf den Tetrapaks zu erkennen, die Ausweitung der Kennzeichnung auch auf weitere Milchprodukte ist aber absehbar.
Die Fachhochschule Kiel (Prof. Dr. Holger Schulze in Zusammenarbeit mit u.a. Prof. Holger D. Thiele, ife) hat aktuell in einer von der Rentenbank geförderten Schriftenreihe eine Studie zum Thema "Tierwohlkennzeichnung bei Milch im Jahr 2022" veröffentlicht. Neben der wachsenden Zahl an teilnehmenden Molkereiunternehmen wird durch die Ergebnisse auch bestätigt, dass QM+ und QM++ unter den Molkereien und Erzeugern die mit Abstand höchste Teilnahmebereitschaft hervorrufen. Auffällig ist, dass bei den Tierwohlstandards, an denen die meisten Milchviehhalter teilnehmen, auch die höchsten Raten an zukünftig geplanten Teilnahmen besteht.
Interessant zu beobachten wird sicherlich die weitere Entwicklung bei QM+ und QM++ sein, da diese bekanntlich erst seit Mitte 2022 bestehen. Zukünftig ist aber ein größerer Anstieg der an QM+ und QM++ teilnehmenden Milcherzeugerbetriebe zu erwarten. Ohne Zweifel ist erkennbar, dass die Bedeutung von Tierwohlkennzeichnungen und - auslobungen (ohne Bio) im Jahr 2022 gegenüber 2021 deutlich angestiegen ist. Vor allem bei den Discountern ist diese Entwicklung festzustellen. Während in 2021 nur etwa 10 Prozent der angebotenen Trinkmilch Tierwohlkennzeichnungen aufwiesen, lag der Anteil im Jahr 2022 bereits bei 40 bis 50 Prozent. Und die Händler überschalgen sich dabei schier mit Eigenlob ob ihrer bereist erreichten Ziele.
Keine Rolle bei der Studie spielte die bisherige Festsetzung der Endverbraucherpreise für höhere Tierwohlstandards. Dies wurde aber gerade vom VMB bereits mehrfach vehement kritisiert, dass gerade Trinkmilch mit höheren Haltungsstufen dem Verbraucher ohne erkennbaren Aufpreis angeboten werden. So sind seit Oktober 2022 bei den Eigenmarken eine Reihe von Trinkmilchmilchen im Preiseinstiegsbereich mit Haltungsformstufe 3 gelistet, ohne Aufpreis zu Trinkmilchen noch ohne entspreche Tierwohlkennzeichnung.
Wer die Schriftenreihe und die Ergebnisse detailliert einsehen möchte, kann dies hier gerne tun. Der Beitrag zur Tierwohlkennzeichnung Milch 2022 ist auf den Seiten 8 mit 35 zu finden.

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